Josef Müller, Willisau

Ein Berner namens


Bestimme den Fall des Ausdruckes vor der Lücke!
Ein Berner namens Bürki Fritz
begab sich auf den Münsterspitz,
wo er den Blick aufs weite Land
so wundervoll und prächtig fand,
dass er in höchstem Überschwang
ganz plötzlich auf die Brüstung sprang
und einen Jauchzer von sich gab.
Da bröckelte der Sandstein ab,
und Bürki stürzte vertikal
kopfüber vor das Hauptportal.
Nach seiner Ankunft auf dem Pflaster
erhob sich ohne grosse Hast er
und griff sich hinters rechte Ohr
und brachte langsam dann hervor:
„Jitz hätt i bald no Schade gnoh,
wenn i nid gringsvora wär cho!“
Der kluge Leser merkt sogleich:
Die Berner Birnen sind nicht weich.


Ein Berner namens Gottlieb Kernen
beschloss, das Curling zu erlernen
Er wurde Mitglied des Vereins,
Besitzer eines Curling-Steins
und aufgefordert, mitzuspielen.
Er schob den Stein nach kurzem Zielen
und sehr behutsam (wie er fand)
aufs glatte Eis, auf dem er stand.
Der Stein durchschlug die Holzumschrankung,
versetzte einen Baum in Schwankung
und drückte beim Verkehrsverein
das grosse Werbefenster ein.
„Juhui!“ rief Kernen voll Genuss,
„Jetzt komm ich erst so recht in Schuss!“
und warf den zweiten Stein mit Wonne
ins Vestibül des Hotels Sonne.
Da aber liess man Gottlieb Kernen
per Polizei vom Platz entfernen,
und seine Busse für das Curling
war - umgerechnet - zehn Pfund Sterling.


(Aus: „ Ein Berner namens...“ von Ueli dem Schreiber)